Blau und Gelb

Die Farben blau und gelb im Logo vom HopeTV und Hope Center haben seit dem Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine eine neue Bedeutung bekommen. Wir sehen nicht nur die Farben der Hoffnung, sondern auch die Farben der Fahne von der Ukraine, die um ihre Freiheit und Existenz kämpft. Wir sind entsetzt, dass ein Land ein Nachbarland militärisch angreifen, verwüsten und die Zivilbevölkerung gnadenlos umbringen kann. Viele Millionen Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen. Auch wir in Deutschland haben sie willkommen geheißen.

Als die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine in der Adventgemeinde auftauchten, in deren Räumen das Hope Center Tübingen untergebracht ist, wurde uns schnell klar, dass wir sie in unserer Mitte willkommen heißen müssen. Deshalb haben wir uns entschieden, unser Haus für die Geflüchteten zu öffnen, für Essen zu sorgen und ihnen einen Begegnungsraum anzubieten. Hope heißt Hoffnung und das brauchen Menschen, die von heute auf morgen ihre Existenz verloren haben.
Unsere Angebote für die aus der Ukraine Geflüchteten sind für alle offen und sollen eine praktische Hilfe und ein Zeichen der Solidarität sein.

Mich persönlich verbinden viele gute Erinnerungen seit 22 Jahren an die Ukraine. Wir konnten die Entwicklung des Staates in eine funktionierende Demokratie beobachten, während wir jeden Sommer einige Wochen in der Ukraine verbrachten und mit dem Volk verbunden waren. Während der Seminare, die wir anboten, entstanden echte Freundschaften. Wir lernten ein gastfreundliches, begabtes und freundliches Volk kennen, das stolz auf seine Freiheit ist. Der Text der ukrainischen Nationalhymne fasst das gut zusammen: “Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben, noch wird uns lächeln, junge Brüder, das Schicksal. Verschwinden werden unsere Feinde wie Tau in der Sonne, und auch wir, Brüder, werden Herren im eigenen Land sein.“ Als die Ukraine 1991 sich von der Sowjetunion lösen konnte, wurde dieser Traum wahr, und nun verteidigen sie ihn mit allem was sie haben.

Wir konnten während unserer Ukraineaufenthalte auch beobachten, wie ein christlicher Fernsehsender dort aufgebaut wurde. Von kleinen Anfängen hat sich der Telekanal Nadiya – Hope Channel Ukraine – zum wichtigsten unabhängigen christlichen Fernsehsender in der Ukraine entwickelt. Zu verdanken ist das der Vision und der unermüdlichen und kreativen Arbeit eines jungen Mannes mit dem wir immer noch freundschaftlich verbunden sind. Die Gaben des Wyacheslaw Demyan wurden auch von Hope Channel International wahrgenommen, uns so wurde er 2020 zum Vice-President of Programming des globalen Hope Media Netzwerks gewählt, das weltweit aktiv ist und Programme in vielen Sprachen ausstrahlt. So war es ihm auch klar, als der Krieg ausbrach, dass Hope TV sich einbringen sollte, um den Menschen in der Ukraine und den Flüchtenden zu helfen. In Zusammenarbeit mit der Entwicklungshilfeorganisation ADRA organisierte er eine Hilfsaktion bei der HopeTV weltweit Spenden sammelt, um das Leid in der Ukraine zu lindern. Der Krieg hat natürlich auch die Arbeit von Hope Channel Ukraine beeinflusst, aber sie können noch tägliche Sendungen in eingeschränktem Umfang ausstrahlen, um dem Volk Mut und Unterstützung zu bieten.

HopeTV möchte mit seinen Programmen die Menschen zu Hause erreichen und ihnen wertvolle Inhalte bieten. Fernsehen ist aber passiver Konsum, auch wenn gute Programme die Gedanken anregen und Impulse geben. Deshalb möchten wir als das Team vom Hope Center Tübingen einen Raum für Begegnungen von Menschen vor Ort anbieten. Lange haben wir diesen Traum gehegt. Wir hatten nach Räumlichkeiten gesucht, um ein aktives Begegnungszentrum zu starten, aber dann kam Covid-19 und alles wurde geschlossen und unsere Pläne aufgeschoben. Im Sommer 2021 beschlossen wir dann, in der Adventgemeinde Tübingen die unteren Räume zu nutzen, um wenigstens in bescheidenem Maße als Ort der Begegnung für HopeTV-Zuschauer und die allgemeine Bevölkerung unser Hope Center zu öffnen. Die Ankunft der Flüchtlinge aus der Ukraine hat unsere Arbeit nun insofern beeinflusst, dass wir uns vorerst mit Angeboten besonders für Frauen und Kinder anfangen.

Auf unserer Homepage https://hopemedia.eu/vor-ort/hope-center/tuebingen/ können Sie unsere Angebote einsehen und uns auf https://www.facebook.com/hopecentertuebingen besuchen.
Unsere Angebote im Hope Center Tübingen, Moltkestraße 26, 72072 Tübingen:
Für Geflüchete
Samstags 12:30 - 16:00 Uhr Mittagessen und offenes Haus für Geflüchtete
Dienstags 19:00-20:15 Uhr Ukrainisches Frauentreffen mit Thema, Tee und Gebäck: 26. April; 10. Mai; 24. Mai
Freitags 13:00 Sisters‘ Care Group (selber kochen mit Eleroie – nur mit Anmeldung)
Allgemeine Angebote
2. Dienstag im Monat 18:00-20:00 Uhr: Frauentreff mit verschiedenen Themen
11. Mai Buchbesprechung: Die Schwestern von Waldfriede von Corina Bomann
8. Juni "Der dreibeinige Hocher und die schiefen Selbstbilder"
3. Mittwoch im Monat ab 17:00 Uhr Dinner4all – kostenloses Abendessen ab 18. Mai

Herzlich willkommen im Hope Center Tübingen

Matrjoschkas

Wir müssen nicht alle gleich sein!

Kennst du Matrjoschkas? Diese ineinander gesteckten Holzpuppen sind typische Mitbringsel aus Russland und der Ukraine. Wir haben sie von unseren Reisen mit nach Hause gebracht und sie stehen in unserem Wohnzimmerregal.

Meine Tochter hatte mich gebeten, ihr bei einem Nähprojekt zu helfen. Sie brauchte eine Reihe von weichen Matrjoschkas für die Babys in der Gemeinde für einen besonderen Anlass. Während ich sie nähte, dachte ich über meine erste Begegnung mit Matrjoschkas nach. Als ich elf Jahre alt war, zogen wir nach England um. Wir reisten mit einem russischen Schiff aus meiner finnischen Heimat in die neue Heimat. Meine Eltern kauften im Souvenirladen des Schiffes eine Matrjoschka, und ich verbrachte viel Zeit damit, die Holzpuppen zu öffnen und sie wieder ineinander zu stecken.

Die Puppen sind alle im gleichen Design bemalt und sehen gleich aus, nur dass jede Puppe kleiner ist als die vorherige, damit sie ineinander passen. Unsere Matrjoschkas waren in den traditionellen Farben Rot und Gelb bemalt, aber jemand hatte einen Fehler gemacht, als die Puppen zusammengesetzt wurden. Die zweite Puppe hatte einen violetten Rock und war offensichtlich Teil einer anderen Serie.

Ich war ein Kind und wollte eine perfekte Reihe, aber die zweite Puppe stach immer heraus und verdarf die Uniformität. Sie war die Außenseiterin. Die andersfarbige Puppe war in jeder Hinsicht perfekt, sie war aus dem gleichen Holz gefertigt und hatte die gleiche Form. Nur das Design und die Farben waren anders. Ich spielte mit allen Puppen, auch wenn eine anders war. Aber ich brauchte einige Zeit, um zu akzeptieren, dass die Puppe einzigartig und vielleicht sogar wertvoller war, weil sie anders war.

Ich hatte in einer monokulturellen Umgebung gelebt. Ich wurde in einem europäischen Land geboren, in dem damals nur wenige Menschen anders aussahen als ich. Ich war zehn Jahre alt, bevor ich den ersten schwarzen Menschen sah. Vielleicht wollte Gott mich mit dieser Puppe auf ein Leben vorbereiten, in dem ich die unerwarteten Unterschiede der Menschen akzeptieren sollte.

Gott erwartet nicht, dass wir alle gleich aussehen und gleich sind. Er hätte uns auch all gleich erschaffen können, so wie die Matrjoschkas, aber er hat es nicht getan. Gott liebt die Vielfalt, und deshalb sind wir alle unterschiedlich und einzigartig. Er liebt uns, auch wenn wir uns von den anderen unterscheiden. Und deshalb sollten wir lernen, die Vielfalt der Kinder Gottes mit ihren Meinungen, Kulturen und Farben zu schätzen. So wie Gott uns liebt, sollten wir uns gegenseitig lieben weil wir alle zu ihm gehören.

Hoffnung auf Neues Leben

Winterdepressionen überwinden

Die Winterlinge ließen sich vom Schnee nicht abhalten. Sie blühten, auch wenn sie zwischenzeitlich wieder von einer weichen Schneedecke zugedeckt wurden. Jetzt sprießen bei uns die ersten Schneeglöckchen und die Christrosen blühen. Sogar die Gänseblümchen im Rasen haben sich vom Schnee der vergangenen Wochen nicht einschüchtern lassen. So schön eine Winterlandschaft auch sein mag, möchte ich sie nicht auf Dauer erleben. Ich freue mich, dass es wieder wärmer wird und die Natur wieder neu auflebt.

Die Jahreszeiten sind unterschiedlich, aber sie haben alle ihre guten Seiten. Sie wechseln sich wie vorgesehen ab. Je nach dem, wo wir auf dieser Erde leben, gestalten sich die Jahreszeiten anders, aber eines bleibt – der Wechsel. Es wird auf dieser Erde immer Saat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter geben, wie es Tag und Nacht gibt. Das können wir in der Bibel nachlesen (1 Mose 8,22). Unsere alte Erde wird zwar immer öfter von Naturkatastrophen erschüttert, aber die Jahreszeiten bleiben bestehen. Die Natur lässt sich nicht unterkriegen.

Wenn uns die Kälte im Winter zu lange dauert, dürfen wir zuversichtlich darauf hoffen, dass es wieder wärmere Zeiten geben wird. Wenn uns im Sommer die Hitze zu schaffen macht, wissen wir, dass die heiße Jahreszeit auch ein Ende hat. Trotzdem neigen wir Menschen dazu, zu jammern. Im Winter ist es uns zu kalt, der Frühling kommt zu spät, der Sommer ist zu heiß, der Herbst ist zu nass. Wenn wir uns nur auf das Gute ausrichten würden, das uns die Jahreszeiten anbieten, könnten wir viel zufriedener leben:

• Die Schönheit einer frischen Schneedecke im Winter

• Die bunten Frühlingsblüher die uns Hoffnung schenken

• Die wohltuende Wärme des Sommers

• Die bunten Farben im Herbst

• Der sanfte Regen, der die Natur bewässert

• Der Nebel, der uns sanft mit Feuchtigkeit umhüllt

• Die Wolken mit den wunderbaren Gebilden

Ich bin für jeden neuen Tag dankbar, ob es regnet oder schneit. Am meisten freue ich mich aber über den Sonnenschein, der dem Geist und Körper neue Kraft schenkt. In dieser schwierigen Zeit, in der so viele Menschen mit Sorgen und Depressionen kämpfen, brauchen wir eine hoffnungsvolle Ausrichtung. Das Erwachen der Natur zeigt uns, dass es neues Leben gibt. Es ist ein Zeichen der Hoffnung.